Forschungsschwerpunkt I: Auditorische Verarbeitungsdefizite während der gesamten Lebensdauer
Die Herausforderung
Die Charakterisierung des individuellen Hörproblems ist nach wie vor unbefriedigend. Uns fehlen präzise, selbstverwaltete, objektive, nicht-invasive und invasive sowie statistisch fundierte Diagnosemethoden für Hörschäden, die es ermöglichen, beeinträchtigte Hörfunktionen aufgrund ausgeprägter pathophysiologischer Veränderungen und der zugrunde liegenden Neurobiologie zu identifizieren. Außerdem fehlen uns Vorhersagen über die besten individuellen Therapiemöglichkeiten für das jeweilige Alter und den Grad der Schwerhörigkeit.
Unser Ansatz
Hördefizite werden auf strukturelle und funktionelle Veränderungen im sich entwickelnden und alternden Gehirn in einem vergleichenden Ansatz zurückgeführt, der sich auf drei Forschungsbereiche konzentriert: Multisource-Wahrnehmung, Hörverlust und Kompensation sowie die Beziehung zwischen Hören und Kognition. Eine beispiellose Palette neurowissenschaftlicher Methoden wird eingesetzt, um das komplexe Zusammenspiel über die gesamte Lebensspanne zwischen Hörprobe, Gehirn und Kognition als Grundlage für die Entwicklung der auditorischen Diagnose und Therapie zu verstehen.
Wir konzentrieren uns auf die drei wichtigsten Aspekte der Charakterisierung des individuellen Hörvermögens über die gesamte Lebensdauer, die für die Diagnose und Behandlung mit Hörgeräten besonders wichtig sind:
- Hören in komplexen, quellenübergreifenden Umgebungen
- Plastizität als Ausgleichsfunktion bei Hörverlust und
- Wechselwirkung zwischen Hören und Kognition