Von der Grundlagenforschung zur Anwendung

11.02.2025

Erkenntnisse aus dem Exzellenzcluster Hearing4all führen zu wesentlichen Verbesserungen bei der Hörgeräteanpassung

Bei Messungen für die individuelle Einstellung von Hörgeräten wurden bislang häufig schmalbandige Signale – Töne und tonartige Geräusche – eingesetzt, in verschiedenen Tonhöhen und für jedes Ohr einzeln. Dies entspricht der etablierten Modellvorstellung zur Lautheitswahrnehmung. Doch viele Nutzerinnen und Nutzer von Hörgeräten empfinden diese Einstellungen im Alltag als zu laut. Was die Gründe dafür sind, zeigten Forschungsergebnisse im Rahmen des Exzellenzclusters Hearing4all: Das geschädigte Hörsystem nimmt breitbandige Signale wie Sprache ganz anders wahr, als gängige Modelle es vorhersagen, insbesondere beim Hören mit beiden Ohren. Basierend auf diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das Hörzentrum Oldenburg ein neues Tool für die Anpassung von Hörgeräten entwickelt, das unter dem Namen revoloud seit Dezember 2024 auf dem Markt ist und das Potenzial hat, die individuelle Hörversorgung erheblich zu verbessern.

Den Hintergrund dieser Entwicklung vermittelt anschaulich der Artikel Wie Hörgeräte besser an ihre Nutzer angepasst werden können im Weser-Kurier vom 25./26. Januar 2025.

Wissenschaftliche Publikation zum neuen Anpassverfahren: Exter M, Jansen T, Hartog L, Oetting D. Development and Evaluation of a Loudness Validation Method With Natural Signals for Hearing Aid Fitting. Trends in Hearing, vol. 28, 2024, doi.org/10.1177/23312165241299778

Informationen zur Nutzung von revoloud: www.revoloud.de

Foto: © Hörzentrum Oldenburg