Hydrogelelektrode – ein neuer Ansatz zur Realisierung einer atraumatischen Elektrode
Der Einsatz eines Hydrogels bewirkt eine krümmende Bewegung des Elektrodenschafts. Ziel ist während der Implantation die empfindlichen biologischen Strukturen möglichst zu schonen, um ein häufig noch vorhandenes Restgehör zu erhalten. Das neu entwickelte Hydrogel-Kompartiment wird in einen CI-Schaft auf Silikonbasis eingebracht. Beim Einführen der Elektrode quillt das Hydrogel durch die die Perilymphflüssigkeit auf und induziert den sogenannten intrinsischen bimorphen Biegeeffekt. Um der Forderung nach lebenslanger Haltbarkeit gerecht zu werden, wird das Hydrogel in den äußeren Teil des Silikonmantels eingemischt und dadurch fest mit dem Silikon verankert. Die Schwierigkeit besteht dabei, das hydrophobe Material Silikon mit dem hydrophilen Material Hydrogel zu verbinden. Das Hydrogel wird daher in Form eines trockenen Pulvers in das Silikon-Prepolymer eingebracht. Durch fortschrittliche Mahltechniken konnten Mikroteilchenfraktionen von Hydrogelpulvern erreicht werden, mit denen sich sowohl die Wasseraufnahme als auch die Homogenität der Krümmung kontrollieren ließen.
Da die Entwicklung sehr vielversprechend ist, wird die Hydrogelelektrode in Zusammenarbeit mit dem Cochlea-Implantathersteller Advanced Bionics realisiert.