Anna Warzybok-Oetjen erhält Preis der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
Die Deutsche Gesellschaft für Audiologie (DGA) hat den mit 3.000 Euro dotierten Meyer-zum-Gottesberge-Preis an die Hörforscherin Dr. Anna Warzybok-Oetjen von der Universität Oldenburg verliehen. Mit dem Preis zeichnet die DGA Forschende aus, die nach ihrer Promotion wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Hörforschung veröffentlicht haben. Warzybok-Oetjen promovierte 2012 an der Universität Oldenburg und war anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster „Hearing4all“ tätig. Seit Kurzem koordiniert sie im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich Hörakustik die Projekte, die sich mit den Grundlagen der Sprachwahrnehmung beschäftigen.
Warzybok-Oetjen hat dazu beigetragen, anerkannte deutschsprachige Tests, mit denen Forschende das Sprachverstehen einer Person messen, auch in anderen Sprachen verfügbar zu machen. Ihre Arbeiten auf diesem Gebiet seien von fundamentaler Bedeutung für die Übertragbarkeit von Testergebnissen in einer Sprache zur jeweiligen anderen Sprache und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der Sprachaudiologie, würdigte Laudator Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Leiter der Abteilung Medizinische Physik an der Universität Oldenburg und Sprecher des Exzellenzclusters „Hearing4all“, die Preisträgerin. „Ihre internationalen Kontakte unter anderem nach Polen, Russland, in die Ukraine, nach Italien, China, Rumänien und Brasilien haben ihr den Ruf als internationale Brückenbauerin eingebracht“, so Kollmeier weiter.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Forscherin damit, die Effekte einer Hörminderung zu modellieren. Ziel ist, mithilfe automatischer Spracherkennung voraussagen zu können, welche Gesprächsfetzen eine Person mit Höreinschränkungen versteht und welche nicht.
Anna Warzybok-Oetjen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lothar-Cremer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Akustik. Den Meyer-zum-Gottesberge-Preis nahm sie jetzt im Rahmen der DGA-Jahrestagung in Erfurt entgegen. Sie ist die vierte Preisträgerin der Universität Oldenburg.